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Die Pietisten
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Zum Zeitpunkt der Auswanderungen gibt es unterschiedliche Katechismen und Lehren.
So gelten in der Pfalz der Heidelberger Katechismus,
in Württemberg der Brenzische Katechismus,
im Oberland die Lehre der Reformierten und
im Unterland die lutherische Lehre.
Die Auswanderer waren wohl alle geprägt durch den Pietismus (lat.: pietas = Frömmigkeit).
Ihre Anhänger wurden spöttisch Pietisten = Frömmler genannt.
Der Pietismus ist eine religiöse Bewegung aus dem 17.Jahrhundert. Sie hat die Erneuerung
des frommen Lebens im Sinn und die Bereitschaft, den Glauben in das praktische Leben innerhalb der protestantischen Kirchen umzusetzen.
Die Reform der Kirche durch die Betonung des Ethischen im Gegensatz zur Überbetonung dogmatischer
Lehrsätze der Orthodoxie und Aufklärung ist das Ziel des Pietismus.
Der Begründer des Pietismus ist Philipp Jakob Spener, der mit seiner Schrift "Pia Desisderia (Fromme Wünsche)"
zur Rückbesinnung auf die Heilige Schrift und zur Erneuerung der Kirche aufgerufen hat.
Er errichtete pietistische Erbauungszirkel "collegia pietatis (Hauskreise)".
Um das Jahr 1803 spielt der Pietismus auch in Neu Pasua eine große Rolle. Ein gewisser Johann Kühfuß war nach Neu Pasua
gekommen und hatte beim Grenzer Ludwig Klauser Unterkunft erhalten. Seine Verbreitung der pietistischen Lehre bei einigen nächtlichen
Versammlungen erweckt alsbald die Neugier der Besucher. Es gibt aber auch viele, die diese Schwärmereien ablehnen und es kommt
zu Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde.
Schließlich muß die Militärbehörde eingreifen und jagt Johann Kühfuß aus dem Dorf.
Damit ist die pietistische Bewegung aber nicht beendet. So geht aus einem Bericht des Pfarrers von Jeszensky an das Regiment folgender
Inhalt hervor:
"Die Versammlungen im Hause des Grenzers Klauser werden in einem weitaus besseren- und die religiöse Volksbildung
begünstigenden Geiste fortgeführt und sind ganz dem allgemeinen Sittenzustand dieser Gemeinde unschädlich".
Eine besondere Verbundenheit dieser Teilnehmer zeigen einige Heiraten innerhalb dieser Familien.
Als Teilnehmer dieser Versammlungen werden genannt:
Die Grenzer Ludwig und Friedrich Klauser,
die beiden Jakob Strecker,
Jakob und Johann Schneider,
Markus und Adam Mayer,
Johann Keck,
Michael Wagner,
Philipp Egner,
die Professionisten Georg und Jakob Brod und
Andreas Manz.
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